Geschosswohnungsbau in Holz

Design und Bauphysik in Perfektion

Mit wohngesundem Raumklima sowie guter Optik und Akustik überzeugen zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser im Lauchringer Riedpark dank ihrer Konstruktion mit Holzbauteilen und mit einem ökologischen Wärmedämmverbundsystem. Architekt Jörg Kaiser zeigt damit, was im modernen Holzbau nun auch mehrgeschossig möglich ist. 

Bautafel

Bauvorhaben: 2 Mehrfamilienhäuser Riedpark
Bilder: Foto und Design Gröber GmbH & Co. KG, Waldshut
Architektur:Jörg Kaiser Architekt, Lauchringen


Holzbau: 
Holzbau Amann GmbH, Weilheim
Holzwerkstatt Ebi, Nöggenschwiel
Holzerei Loderbauer, Herrischried
Maise Holzbau & Zimmerei, Albbruck

Fertigstellung: 2018

Neuerungen in der Landesbauordnung Baden-Württemberg beim Brandschutz erlauben seit 2015, dass auch im mehrgeschossigen Holzbau Decken, tragende und aussteifende Wände sowie Stützen aus Holz sichtbar und unverkleidet bleiben dürfen. Damit dürfen auch bei Wohngebäuden bis zu 13 m Höhe Lignotrend-Brettsperrholzkomponenten mit ihrer besonderen Sichtqualität und effektiven Akustikprofilen verwendet werden. So lassen sich die Vorteile, die aus Einfamilienhäusern in Holzbauweise bekannt sind, auch auf das mehrgeschossige Wohnen ausdehnen: bestes Raumklima, gute Akustik und hohe Designqualität.

Urbanes Vorzeigeprojekt

Der Trend zu „Holz in der Stadt“ zeigt sich auch bei diesem Vorzeigeprojekt mit zwei viergeschossigen Wohnbauten made of LIGNO® im neu entstehenden urbanen Quartier „Riedpark“ des südbadischen Ortes Lauchringen. Die zwei Mehrfamilienwohnhäuser mit 16 unterschiedlich grossen Wohneinheiten sind als Zwei- und Dreispänner organisiert. Ihre Gestaltung richtet sich nach Vorgaben des Gestaltungsleitfadens der Gemeinde, der ein abgesetztes Attikageschoss, Putzfassade, extensive Dachbegrünung und eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen vorsieht.

Mit Vorurteilen im Holzbau aufräumen

Jörg Kaiser, der als baugewerblicher Architekt mit seiner Projektgesellschaft Wasenweg GmbH bei einem der Gebäude auch die Ausführung verantwortete, sah für die Konstruktion beider Mehrgeschosser ursprünglich ein Hybridsystem aus Stahlbeton und Holz vor. Zwar integriert er seit Jahren Lignotrend-Elemente regelmässig in seine Bauten – aber einen reinen Massivholzbau in Gebäudeklasse 4, ganz auf Basis der innovativen Brettsperrholzbauteile für Wände, Decken und Dach, hatte er trotz veränderter Landesbauordnung noch nicht konzipiert. Zu hoch schienen bislang die Hürden hinsichtlich Brandschutz, Schallschutz und Statik und auch seine Bauherren äusserten sich dahingehend oft skeptisch. Doch noch während Kaiser an den Baueingabeplänen arbeitete, erfuhr er von den neuen brandschutztechnischen Möglichkeiten mit Bauteilen made of LIGNO®, die auch für die höheren Gebäudeklassen weiterentwickelt und geprüft wurden.

Jörg Kaiser nahm die Herausforderung an und realisierte beide Wohngebäude in Lignotrend-Massivholzbauweise. Das einzigartige Vorzeigeprojekt beweist, dass die moderne Massivholzbauweise heute anderen Bauarten und Baumaterialien auch bauphysikalisch mindestens ebenbürtig ist. Dass dabei das Holz sichtbar bleiben konnte und an den Bauteilen mit astfreien Weisstannenholz zugleich eine designgeprägte Innenarchitektur möglich wird, freute den Gestalter besonders.

Hoher Schallschutz im Massivholzbau

Mit ihren guten Schallschutzqualitäten sind Decken made of LIGNO® für den Geschossbau prädestiniert. Der geprüfte Aufbau verhindert auch ohne unterseitige Bekleidung effizient die Trittschallübertragung zwischen den Geschossen. Eine Kalksplittschüttung und die darauf abgestimmte Schichtung sorgt für besten Schallschutz auch im Tieftonbereich. Die dem Holzbau oft nachgesagte Hellhörigkeit und mangelhafte bauakustische Qualität trifft nicht zu.

„Die Komfortbedürfnisse in Sachen Schallschutz sind mit Recht gestiegen. Diese zu erfüllen, sind wir den Bauherren schlicht schuldig. Wenn heute jemand in hochwertige Holz-Architektur investiert, soll er auch besten Schallschutz erwarten können“, heisst es bei Lignotrend.

Die heute verfügbaren hochwertigen Holzbau-Konstruktionen können sich mit der Dauerhaftigkeit „herkömmlicher“ Bauweisen messen. Präzise Planung und Vorfertigung garantieren eine gleichbleibend hohe Bauqualität sowie schnelle Planungs- und Bauzeit. Das konnte man im Riedpark sehen: Während benachbarte Gebäude in Massivbauweise bei gleichem Baustart nur mässig in die Höhe wuchsen, war in den beiden Holzbauten bereits der Innenausbau in vollem Gange.

Holzbauteile im Detail

Die hier eingesetzen Brettsperrholz-Tragelemente für Wand, Decke und Dach wurden den Vorgaben entsprechend angepasst und vom Hersteller mit geeigneten Details entwickelt. Für tragende Wände mit einer erforderlichen Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten kam das Rippenelement LIGNO Uni Q3/HL in hohlraumloser Ausführung zum Einsatz, dessen Zwischenräume mit Glaswolle ausgefacht sind. Der flächige Feuerwiderstand wurde über Gipskarton-Feuerschutzplatten hergestellt. Dazu ist der Plattenstoss an den Ecken in doppeltem Versatz ausgebildet.

Alle Wohnungstrennwände im Riedpark sind zweischalig ebenfalls als LIGNO Uni Q3/HL Wandbauteile konstruiert. Eine Dichtungsbahn, die geschossweise unter den Wandschwellen hindurch geführt ist und im Fussbodenaufbau zusammengeführt wird, verhindert den Rauchdurchgang zwischen den Wohnungen - vor allem an den Knotenpunkten von Decke und Wand.

Die Deckenbauteile sind mit ihren sichtbaren Holzoberflächen im Innenausbau endfertig. Der Feuerwiderstand ist rein über den theoretischen Holzabbrand gewährleistet. Die Decken-Elemente LIGNO Rippe Q3 werden mit sogenannten Z-Lagen für den nötigen Feuerwiderstand konfiguriert.


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