Familie W.

Haus am Seeufer

Nachverdichtung der unaufdringlichen Art: ein kompakter Zweigeschosser für eine junge Familie liegt verborgen unter dem Blätterdach des umgebenden Baumbestands, direkt am Bodensee. Wunsch der Bauherren war es, auf dem großen Seegrundstück mit der im Zentrum stehenden Jugendstilvilla ein schlichtes, modernes und nachhaltiges Wohnhaus zu errichten. Der unaufgeregte Bau konnte mit seinem cleveren und ganzheitlichen Planungskonzept bereits mehrere Preise gewinnen und wurde von der Zeitschrift ‚Das Haus‘  als ‚Das Goldene Haus‘ prämiert.

Bautafel

Bauherren: Familie W.
Bilder: Florian Kunzendorf, Kißlegg
Architektur, Bauleitung: Architekten Geckeler, Konstanz
Tragwerksplaner: Hartmut Häussler, Illerkirchberg
Holzbau: Martin Holzbau, Dornbirn (A)
Baukosten: 270 000 Euro
Wohnfläche: 200 m²

Veröffentlichung Detail

Freier Blick

Der stützenfreie Hauptraum ist zum malerischen Garten ausgerichtet und fasst auf nur 80m² die Funktionen Essen, Wohnen und Kochen zusammen. Einzigartig ist die Deckenkonstruktion des Erdgeschosses, denn hier wurden Deckenelemente aus Holz-Beton-Verbundteilen verwendet, welche eine besonders hohe Steifigkeit und Spannweite aufweisen, sodass durch diese Konstruktion Schall- und Schwingungswerte erreicht wurden, die für Holzbauten einzigartig sind.

Familie W.

Lageplan

Erdgeschoss

Obergeschoss

Erschliessung

Die Erschliessung erfolgt über einen schlanken, langen Steg von der Strasse, vorbei am Carport zur Eingangsbox. Durch die Eingangstür kommend öffnet sich die klare Raumfolge des Holzbaus. Die Treppe in das Obergeschoss mit den Schlafräumen und dem Bad der Familie versetzte der Architekt aus der Blickachse nach aussen, um den einzigartigen Blick über die Terrasse in Park und See nicht zu verstellen. 

Trinkwasserschutz & Passivhausstandard

Um wertvolles Trinkwasser zu sparen, wird Regenwasser in einer 9 m³ grossen Zisterne gesammelt, welche die WCs und Waschmaschine sowie die Bewässerungsanlage im Garten mit Regenwasser versorgt. Zudem sorgt eine kontrollierte Lüftungsanlage mit, im Erdreich horizontal verlegtem, Luftkollektor zur Vortemperierung der Ansaugluft für möglichst geringe Lüftungswärmeverluste. Durch die wärmebrückenfreie, 36 Zentimeter tiefe Dämmständerkonstruktion der Fassade erreicht das Gebäude Passivhausstandard.

Pfahlbau

Da die Tragfähigkeit des Baugrundes am See nicht ausreichend stabil war, musste das nicht unterkellerte Haus auf Pfählen errichtet werden, die in Einzelfundamenten gelagert sind. Das hat zur Folge, dass das Gebäude über dem Gelände schwebt, sodass das Wasser unter dem Haus durchströmen kann. 

Fassade

Die Fassade ist mit gebäudehohen Industrieglastafeln verkleidet und gehalten in Stahlprofilen. Kühle Luft strömt durch den 4 cm schlanken Puffer von unten ein, wird über ihren Weg durch die Zwischenhaut erwärmt und strömt oben wieder aus. Durch dieses Prinzip des riesigen Luftkollektors, wird die Passivhausfunktion des Gebäudes noch unterstützt.

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